Update auf RCS

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Update auf RCS

Letztes Jahr haben wir in unserem Blogbeitrag über RCS (Rich Communications Services) und den damaligen aktuellen Fortschritt geschrieben: RCS: SMS der nächsten Generation

Jetzt, ein Jahr später, ist es an der Zeit für ein weiteres Update über die aufregende neue RCS-Technologie, bei dem wir uns ansehen, wie nah die Technologie an einer globalen Verbreitung ist.

Das Potenzial von RCS

Mit RCS ist es möglich, Nachrichten auf die gleiche Weise wie SMS zu versenden, jedoch mit sogenanntem „Rich Content“ wie z. B.:

  • Firmenname und Logo
  • Tickets, Gutscheine und Bordkarten
  • Kalender, mit denen Kunden einfach Termine buchen können
  • Karte, die es dem Kunden erleichtert, eine Adresse zu finden
  • Möglichkeit, Fotos, GIF, PDF und Video zu teilen
  • Videoanruf
  • Chatbot-Interaktivität
  • Anklickbare Schaltflächen, die schnelle Antworten ermöglichen
  • Echtzeit-Feedback
  • Quittung auf empfangen sowie gelesen
  • Und vieles mehr…

Nach der globalen Anpassung funktioniert RCS auf allen Betriebssystemen von Smartphones, und das Beste ist, dass die Nutzer sich nicht anmelden, etwas herunterladen oder registrieren müssen, um die Technologie zu nutzen. Es funktioniert einfach standardmäßig.

Es überrascht nicht, dass die Marktforschung zeigt, dass diese Technologie bei den Unternehmen auf große Zustimmung stößt, da sie eine viel umfassendere Kommunikation mit ihren Kunden über das Mobiltelefon ermöglicht.

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Die Henne oder das Ei

Die Entwicklung von RCS hat über 10 Jahre gedauert, was zum Teil auf das klassische Henne-Ei-Dilemma zurückzuführen ist. Hersteller, Telekommunikationsbetreiber und andere passen sich die Norm erst an, wenn sie weit verbreitet ist, und die Norm kann nicht weit verbreitet sein, solange sie sich nicht an sie anpassen. Die größte Herausforderung bestand daher von Anfang an darin, alle Beteiligten – globale Betreiber, Mobiltelefonhersteller usw. – mit ins Boot zu holen.

Im letzten Blogbeitrag haben wir über das Joyn-Projekt geschrieben, das von der GSMA (einem Branchenverband, der 800 Mobilfunkbetreiber weltweit vertritt) gefördert wurde, um Unternehmen zur Akzeptanz von RCS zu bewegen. Das Projekt scheiterte jedoch schnell, da es nicht genügend Unterstützung gab. Jetzt wird RCS stattdessen grundlegendes Upgrade der Messaging-Software sein. Google hat seit 2015 einen großen Teil der Arbeit in diesem Bereich geleistet und treibt die Technologie derzeit voran, indem es sie in sein Android-Betriebssystem integriert und die Hersteller von Android-Telefonen davon überzeugt, die Technologie ebenfalls zu integrieren.

Moment, ist RCS schon da?

CLX Communications (jetzt Sinch), eine führende Kommunikationsplattform, hat kürzlich die erste globale RCS-Messaging-API mit SMS-Fallback eingeführt. Wenn auf dem Gerät, an das die Nachricht gesendet wird, kein RCS-Client vorhanden ist, sorgt SMS-Fallback dafür, dass die Nachricht stattdessen als Standard-SMS-Nachricht ankommt. Die RCS-Messaging-API von CLX befindet sich derzeit in der Beta-Phase und ist nur in ausgewählten Ländern verfügbar.

Die GSMA hat außerdem bestätigt, dass mehr als 50 Mobilfunkbetreiber A2P RCS eingeführt haben und damit 138 Millionen Nutzer erreichen können. Es wird erwartet, dass diese Zahl im Jahr 2018 auf 350 Millionen und 2019 auf 1 Milliarde steigt. Auch dies befindet sich bei Redaktionsschluss in der Testphase.

Wird Apple nachziehen?

Ungefähr 12,5 % der Mobilfunknutzer weltweit und ca. 50 % in Dänemark verwenden ein iPhone, sodass es von entscheidender Bedeutung ist, dass Apple auch hinter dem Standard steht. Wenn Apple sich gegen die Unterstützung des RCS-Standards entscheidet, werden iPhone-Nutzer ein schlechteres Nutzererlebnis haben, z. B. einen Link statt einer angepassten Landingpage. Besonders in Ländern wie Dänemark, wo das iPhone einen großen Marktanteil hat, wäre es ein großer Rückschlag für RCS, wenn Apple die Technologie nicht unterstützen würde.

Glücklicherweise wird berichtet, dass Apple offen für die RCS-Technologie ist und derzeit mit der GSMA zusammenarbeitet, um RCS-Standards zu übernehmen. Experten gehen daher davon aus, dass Apple RCS im Laufe des Jahres 2018 unterstützen wird.

Zusammenfassung

RCS hat einen langen Weg zurückgelegt, seit wir das letzte Mal darüber geschrieben haben, aber es fehlen immer noch einige Puzzleteile. Da die Unterstützung durch Apple noch aussteht und viele Mobilfunkbetreiber das Protokoll noch nicht übernommen haben, ist es noch ein weiter Weg, bis die RCS-Technologie so reibungslos funktioniert wie Facebook Messenger, WhatsApp, Snapchat und andere IP-Messaging-Apps. Dennoch sieht es sehr vielversprechend aus.

Wie im vorherigen Blogbeitrag erwähnt, sind wir bei GatewayAPI bestrebt, Endbenutzern das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Wir werden daher RCS in unsere Plattform aufnehmen, sobald es weit verbreitet ist.